Beschreibung

Nicht alles, was Leser schaudern lässt, ist Phantasie von Kriminalautoren. Viele Verbrechergeschichten geben Tatsächliches wieder. Auch aus Sachsen stammen Vorlagen für Mordgeschichten der Weltliteratur:

Hans Pfeiffer revolutionierte das Genre der True-Crime-Stories.

Nachlesbar: Auch Kriminalliteratur ist Klassenkampf.

Die größte Fahndung in der DDR nimmt in Schkeuditz ihren Ausgang.

Neue kriminaltechnische Methoden werden zum „Schatten in Grün“ und „Blaulicht“-Heft.

Marylin Monroe erinnert an ein Leipziger Phantom.

Die ostdeutsche Agatha Christie stammte aus Wittgensdorf bei Chemnitz.

Der erste „Tatort“-Kommissar nimmt das „Taxi nach Leipzig“.

Die Premiere des deutsch-deutschen Kriminalromans ging in den Wendewirren unter.

Diese Literaturberichte wahrer Verbrechen: Ein schauderlich Vergnügen …

Inhalt:
Schicht im Schacht – Der Klassengegner mordet Kohlekumpels: Das Zwickauer Grubenunglück 1952
Fridolin! Die Frauen streiken: Marilyn Monroe und der Leipziger Angstmann
Frauenleiche neben Russenkäppi und Pistole – Alte Ideale und neue Propaganda: Die zwei Bräute des Werner Thieme
Bein an der Bordsteinkante – Zwischen den Genres: Die Tatsachen und Romane des Hans Pfeiffer
Blaulicht in Rot und Grün – Name der ostdeutschen Agatha Christie: Tom Wittgen
Die vermauerte Frau – Auf Weisung: Mord – Der Fall Hildegard Stöber
Der perfekte Mord und weitere Tatsachen: Die Kriminalromane des Jan Flieger – Ein Interview
Die Rätsel vom Kilometer 107: 551.198 Schriftproben und die Akribie einer Großfahndung
Westöstliche Leichen: Gesamtdeutsche Ermittlungen im geteilten Deutschland

Da Henner Kotte die Krimiwelt der DDR bestens kennt, werden seine Geschichten aus den 40 Jahren DDR auch zu einer kleinen Literaturgeschichte des ostdeutschen Krimis. Denn der Krimi reifte auch hier, spätestens, als Autor/-innen wie Tom Wittgen, Jan Flieger und Steffen Mohr begannen, die unsichtbaren Grenzen der Zensur zu überschreiten und den Anschluss suchten an die internationale Entwicklung des Krimi-Genres.
Anfangs noch inklusive einiger Kollisionen mit der Zensur.

Leipziger Zeitung, 9. März 2023

ISBN: 978-3-89772-320-7

Festeinband mit Schutzumschlag
80 Seiten, 25 Abbildungen