Beschreibung
Nicht alles, was Leser schaudern lässt, ist Phantasie von Kriminalautoren. Viele Verbrechergeschichten geben Tatsächliches wieder. Auch aus Sachsen stammen Vorlagen für Mordgeschichten der Weltliteratur:
Wilhelm Busch ließ sich von einem Mordsweib aus Ebersdorf bei Chemnitz inspirieren.
Die Erzählungen über die Untat des Kunz von Kauffungen füllen einen Bücherschrank.
Magister Tinius mordete, weil er nur Bücher, Bücher, Bücher haben wollte.
Die Welttheaterbühne wäre ohne den Soldaten Johann Christian Woyzeck undenkbar.
Der erste deutsche Kriminalschriftsteller: ein Sachse!
Der erste deutsche Kriminalroman fußt auf einer Leipziger Mordsgeschichte.
Diese Literaturberichte wahrer Verbrechen: Ein schauderlich Vergnügen …
Inhalt:
Uns ist in alten Mæren …: Der Sachsenspiegel, Mordlegenden und andere Gerichtsbarkeiten
Das Schurkenstück vom Ritter Kunz: Literatur aller Genre – Der Prinzenraub zu Altenburg
Herr K. führt Krieg: Im Zeitspiegel – Gerechtigkeit und Selbstjustiz
Aufklärungsmethode: Mord! – Deutschlands erster Kriminalautor: August Gottlieb Meißner
Geister sehen und sterben: Friedrich Schiller und der erste deutsche Kriminalroman
Muss Bücher haben, haben, haben – Johann Georg Tinius: Bücherwahn als Mordmotiv
Die Bedrängnis der Soldaten: Eines Romantikers unromantischer Tod
Held eines stattgefundenen Dramas – Chemisch gereinigt in die Weltliteratur: Georg Büchners „Woyzeck“
… führt zu Doppelselbstmord, führt zu Weltliteratur, führt zu Doppelselbstmord, führt zu … – Es ist eine alte Geschichte, doch ist sie ewig neu: Romeo und Julia
Und natürlich schaut Henner Kotte nicht nur mit dem Blick des Geschichtenerzählers auf diese Fälle, den das Sensationelle daran interessiert. Das machen schon genug andere Leute, die dann gern stolz erzählen, was sie irgendwo über Kunz von Kauffungen und den Prinzenraub von Altenburg, das Lebensdrama des „Perückenmachers“ Woyzeck oder den Doppelselbstmord von „Romeo und Julia auf dem Dorfe“ aufgeschnappt haben. Ihn interessiert noch viel mehr, wie diese Kriminalfälle überhaupt zu Literatur wurden.
Ralf Julke, Leipziger Zeitung, 23. Januar 2023
ISBN: 978-3-89772-318-4
Festeinband mit Schutzumschlag
80 Seiten, 26 Abbildungen
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